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  • Franz

Auf zum Hafen


Passstrasse zum Paso de Uspallata

Frisch mit allen heiligen argentinischen Gütern beladen ging es Richtung chilenische Grenze. Es waren mittlerweile nur noch wenige Tage bis zum bisher bekannten Beladungstermin des Containers in San Antonio. Auf eine Anfrage, ob der Termin auch nach hinten verschoben werden kann wurde bisher nicht geantwortet.


Wir fuhren Richtung Grenzübergang Libertadores zwischen Argentinien und Chile durch lange und weite Täler bis wir Puente del Inca erreichten. Hier gab es eine ehemalige Schwefelmine und eine alte Brücke zu bestaunen (neben unzähligen Souvenirläden). Kurz darauf folgte der einzige Blick auf den Aconcagua, den man von der Straße aus sehen konnte. Der Aconcagua ist der höchste Berg Südamerikas und einer der Hauptarbeitsfelder von unserem Freund Agustín.


Nachdem wir das obligatorische Foto gemacht haben ging es weiter – und nicht klassisch durch den Tunnel, sondern über die alte Passstraße. Diese Piste windet sich in unzähligen Serpentinen bis auf den etwa 3830 m hohen Paso de Uspallata. Eine phänomenale Route, wie wir fanden. Und: auch hier konnte man nochmal einen Blick auf den Aconcagua erhaschen. Auf der chilenischen Seite wurde die Piste dann zunehmend schmaler und steiler. Kurz nachdem wir dann wieder die Teerstraße, die aus dem Tunnel kam erreichten, kamen wir auch zum Grenzposten.


Eine unglaublich riesige Anlage, vor allem, da wir ja bisher nur kleine Grenzübergänge kennen gelernt haben. Doch zum Glück fuhren wir antizyklisch an diesem Osterwochenende und so waren wir fast die einzigen, die in der großen Halle abgefertigt wurden. Wie eigentlich immer waren die Grenzbeamten sehr freundlich und dieses Mal durften sogar die Drogen - und Obsthunde in unseren Bus. Ein Glück hatten wir auch hier weder Drogen noch Obst und Gemüse dabei. Und schon ging es weiter…noch einige Serpentinen weiter herunter und dann ab nach Süden ins Valle Juncal zu einem schönen Platz im Flussbett.


Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf den Weg in den Cajón del Maipo, das Gebiet südöstlich von Santiago, von dem ich 2011 eine Wanderkarte gemacht hatte und wo ich so viele schönen Plätze zum Übernachten kannte. Nach einer langen und etwas zähen Fahrt mit Zwischenstopp bei einem Supermarkt in Santiago erreichten wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit El Volcán, das Ende der Teerstraße. Von hier aus ging es weiter auf einer sehr steilen aber recht guten Piste, meist im 1. und 2. Gang. Als wir endlich ins Valle de las Arenas einbogen und uns die mittlerweile sehr gute Schotterstraße hinaufarbeiteten schwante mir schon Böses. Und in der Tat – die Straße hoch ins Tal war gesperrt für Fahrzeuge, denn es war mittlerweile Privatbesitz einer Minenfirma, die dort Kalk abbaute. Was für ein Frust.


Wir übernachteten auf einen kleinen Parkplatz für Kletterer und starteten am nächsten Tag direkt ins Valle del Yeso. Am Ende der Straße dieses Tals befinden sich die Termas del Plomo, nicht total heiße Quellen aber angenehm und dazu ist das Tal wunderschön und es gibt jede Menge Übernachtungsmöglichkeiten. Doch auch hier versperrte uns ein paar Kilometer vom dem beeindruckenden Stausee Embalse del Yeso ein Tor den Weg. Die Straße sei von April bis August geschlossen wegen Steinschlag. Na super! Auf dem Weg wieder das Tal herunter fiel uns ein kleiner Platz direkt an einem kleinen Bach auf. Zwar keine 10 m von der Straße entfernt aber trotzdem fast unsichtbar, da etwas unterhalb. Für die Kinder perfekt, den ganzen Nachmittag und nächsten Vormittag konnten sie mit Wasser und Matsch spielen. Allerdings war die Zufahrt etwas spannend. Nach unten geht’s ja bekanntlich immer aber nach oben brauchte es etwas Schwung und auch die hintere Sperre – dann war’s aber für Zacharias kein Problem.


Unser Plan war nun eventuell nochmal ans Meer zu fahren, je nachdem, ob wir nun schon am 13.4. oder am 17.4. den Container beladen mussten. Auf dem Weg zum Playa Topocalma spendierten wir uns noch zwei Nächte am Río Maipo nahe Talagante. Aufgrund des Wasserbedarfs Santiagos und der unzähligen Weingüter im Maipo Tal ist der Fluss jedoch eher ein kleiner Bach und nicht ein großer Strom. Aber der Platz war sehr schön und entspannt. Unsere Hauptaufgabe hier war eine junge verletzte Hündin wieder etwas aufzupäppeln – mit Würstchen, Desinfektionsspray und Antibiotikum. Und schon nach 2 Tagen war eine sichtliche Besserung zu erkennen, denn die Hündin konnte ihre Vorderpfote wieder etwas belasten.

Anschließend ging es dann weiter zum Pazifik. Unterwegs hielten wir noch bei einem Autoteilehändler für einen Dichtungsring des Kühlwassersensors, Luisa hatte nämlich Tropfen unter dem Bus gefunden und das Leck war schnell aufgespürt. Es gab zwar nicht die richtige Dichtung aber eine ähnliche, die wir bei Bedarf probieren werden.


Als wir uns dem Topocalma Strand näherten wurde die Piste immer schlechter bzw. spannender. Am Ende hat es nochmal richtig Spaß gemacht und wir konnten uns ein wunderschönes Plätzchen am schwarzen Strand nahe einer Lagune mit Flamingos suchen. Nach zwei Tagen brachen wir wieder auf ein wenig in Richtung San Antonio bis an den Río Rapel, wo wir ebenfalls zwei entspannte Nächte am Flussufer verbrachten.


Diese letzten Nächte waren schon ein wenig anders als alle Vorherigen. Es waren die Letzten im Bus für diese Reise, denn schon bald sollte es in ein kleines Apartment in San Antonio gehen von wo aus wir den Bus zum Hafen bringen und dann zum Flughafen fahren. Hinzu kam, dass es außerdem die letzten Nächte in unserem Zacharias waren. Denn es gibt bereits Pläne für die Zukunft. Wie schon angedeutet, ist die Karosserie nicht mehr zu retten, daher werden wir den gesamten Bus in eine neue Karosse bauen bzw. die Karosserie tauschen. Es wird sozusagen bald zu Ende sein mit Zacharias – doch wir werden sehen, wie alles wird 😉


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