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  • Franz

Nationalpark Perito Moreno


Lago Belgrano

Der Rückweg von Puerto Natales führte uns dieses Mal über den Grenzübergang Paso Laurita Casas Viejas, denn so war die Straße besser und in Argentinien kam auch direkt eine Tankstelle und eine Möglichkeit zum Einkaufen – lustigerweise in 28 de Noviembre, ein Örtchen benannt nach dem Geburtstag meines Papas. Bis hierher klappte alles vollkommen reibungslos, sogar die chilenischen Grenzbeamten kamen für die Passkontrolle zum Bus, denn die Kinder schliefen. Bei unserer ersten Einreise nach Chile war das nicht möglich, da mussten wir Jonathan und Luisa wecken und zum Einreiseschalter bringen. In Argentinien ist das natürlich alles kein Problem – man ist entspannt 😉


Wir fuhren wieder in die Nacht hinein um etwas Strecke durch die Pampa zu machen, passierten El Calafate und El Chaltén bei völliger Dunkelheit und machten nicht weit vor Gobernador Gregores Stopp. Am folgenden Tag ging es weiter in die Stadt, ein «letztes Mal» voll tanken, einkaufen und duschen. Außerdem waren bis hierher schon zwei Wuchtgewichte der neuen Reifen abgefallen, denn die Spezialisten von recasur in Punta Arenas haben uns Gewichte für Alufelgen montiert - kein Wunder halten die nicht. Wir tauschten auch gleich alle anderen Gewichte, dass wir keine mehr verlieren. Jetzt konnte es in den Nationalpark Perito Moreno gehen. Dieser hat wider Erwarten nichts mit dem Perito Moreno Gletscher bei El Calafate zu tun und auch nichts mit dem Ort Perito Moreno östlich von Los Antiguos. Diese drei Örtlichkeiten liegen mehrere hundert Kilometer voneinander entfernt.


Der Weg dorthin ging zuerst bei knapp 100 km/h Gegenwind etwa 125 km entlang der Ruta 40 und dann weiter etwa 80 km auf einer Piste eher minderer Qualität bei ähnlich starkem Wind. Nach etwa 15 km auf der Piste übernachteten wir noch einmal an einer verlassenen Estancia. Es war recht frisch in dieser Nacht, wir wurden jedoch am Morgen von Condoren direkt neben der Estancia begrüßt – was für majestätische Tiere. Wir machten uns schnell zum Nationalpark auf. Den Tipp, hierher zu fahren hatten wir schon von mehreren Leuten bekommen. Wir erreichten den Eingang des Parks gegen frühen Nachmittag, meldeten uns bei den unglaublich netten Parkrangern für zwei Nächte im Park an und kontrollierten noch einmal das Wetter. Wir sollten wieder großen Glück haben – an den beiden folgenden Tagen nahezu kein Wind und Sonne – das gibt es hier nicht all zu oft.


Da es hier auch Internet gab, wurde noch ein Video mit Geburtstagsgruß für Julianes Mama aufgenommen, die am nächsten Tag ihren Ehrentag hatte – gesungen wurde natürlich auf Spanisch, zusammen mit allen Parkrangern 😊 Anschließend zogen wir weiter zum Parkplatz am Lago Belgrano. Dieser See verschlug uns die Sprache. Einen so blauen und klaren See haben wir unseren Lebtag noch nicht gesehen. Wir packten die notwendigsten Dinge in den Rucksack und wanderten bei beißendem Wind und leichtem Schneefall noch etwa 2.5 km zu einer Cabaña (eine kleine Hütte) auf der Halbinsel Belgrano. Überall im Nationalpark gibt es solche Hütten, sehr sauber, ordentlich, mit Tisch, Liegen, Holzofen, Trockentrenntoilette ein paar Meter entfernt und Wasser aus dem See. Trotz der spärlichen Ausstattung sind sie (zumindest unsere) sehr gemütlich und eine hervorragende Abwechslung zu unserem Zacharias.


Am nächsten Morgen wanderten wir dieses Mal ohne Wind und bei strahlendem Sonnenschein zurück zum Parkplatz. Während Juliane mit den Kindern etwas am Bus aß rannte ich den kleinen Rundweg über die Insel. Es gibt einen kleinen (ca. 10 km) und einen großen Rundweg (ca. 18 km) mit insgesamt 4 Cabañas. Es war ein voller Genuss. Nach dem Lauf gab es noch die Reste des Abendessens zum Mittag und wir fuhren noch für eine weitere Nacht an den Lago Burmeister. Hier schliefen wir im Bus ebenfalls in einer unglaublich schönen Umgebung. Der Lago Burmeister ist ein West-Ost-ausgerichteter langer See mit steilen Felswänden auf der Nordseite und nicht ganz so steilen Geröllhängen auf der Südseite. In den Felswänden kann man an vielen Stellen die Brutstätten der Condore sehen, die sich durch markante Vogelkotmarkierungen von dem rötlichen Fels abheben. Wir haben allerdings nur einen Condor aus der Ferne gesehen, der seine Kreise nahe der Wand zog.


Nach dieser Nacht hieß es Abschied nehmen von NP Perito Moreno, der uns so sehr überwältigt hat, denn das nächste Abenteuer wartete – eine etwa 70 km lange Offroadstrecke von Nationalpark Richtung Norden zum Lago Posadas, nur für Allradfahrzeuge und bei gutem Wetter empfohlen. Den Park können wir jedem ans Herz legen, der Ruhe und Natur sucht. Eine sehr gute Infrastruktur, wunderschön und mit viel Mühe angelegte Wanderwege und Hütten. Alles ist sehr sauber und ordentlich und wenn möglich sollte man noch mehr Zeit einplanen. Die Ranger sind unglaublich nett und sehr motiviert um den Erhalt dieses Ortes, denn finanziert wurde es durch einen amerikanischen Naturliebhaber (ich habe leider seinen Namen vergessen). Und zu guter Letzt ist alles kostenfrei – man muss ich nur bei den Rangern registrieren und für die Übernachtungen als auch die Wanderungen, die man machen möchte (vor allem aus Sicherheitsgründen), anmelden. Durch die Abgelegenheit und die schlechte Straße hierher ist die Zahl der Besucher überschaubar und alles sehr ruhig. Vermutlich ist deshalb auch ein Betrieb in dieser Art möglich.


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