Nachdem wir Montesa hinter uns gelassen haben und ins nächste Klettergebiet aufbrachen machten wir einen Zwischenstopp am Embalse de Puentes nahe Ortillo. Ein wunderschöner Stausee in einer unwirklichen Landschaft. Da wir an diesem Tag bei der Stellplatzsuche sehr spät dran waren konnten wir das erste Mal auch die angeblichen 300W unserer Lightbar sinnvoll nutzen. Am kommenden Tag machten wir am See noch eine kleine Wanderung. Der Stausee erstrahlt inmitten einer trockenen, kargen und fast weissen Landschaft in einem giftig anmutenden grünblau. Die Büsche, die im oder nahe am Wasser stehen sind alle abgestorben und ragen wie lange Finger aus dem Wasser. Dennoch konnten wir einige Fische sehen. Leider fanden wir auch hier eine Menge Müll, den wir in mehreren Müllsäcken dann mit zur nächsten Mülltonne nahmen. Nach dem Mittag begaben wir uns dann weiter auf den Weg Richtung Jaén.
Unterwegs dorthin entschieden wir uns spontan um und fuhren in Guadix Richtung Süden in die Desierto de Tabernas. Der Naturpark ist der trockenste Ort Europas und hält unzählige einsame Stellplätze in einer Westernwildnis bereit. Scheinbar kanalisierte sich der gesamte jährliche Niederschlag auf die Tage an denen wir dort waren, sodass nur bedingt Wüstenfeeling aufkam. Es regnete mehr als zuvor. Leider ist die Desierto größtenteils privatisiert und die Wege daher oft mit Schildern, wenn nicht sogar mit Schranken oder Ketten gesperrt. Ein paar trockene Flussbetten konnten wir dennoch finden, was dann auch richtig Spaß machte und Zacharias mal etwas gefordert hat.
Neben den Offroadaktivitäten ist die Desierto de Tabernas aber auch bekannt für ihre alten Filmkulissen. Hier wurden einige Italo Western gedreht und ein Teil der Städe bzw. Dörfer stehen heute noch und können besichtigt werden. In zwei davon muss man Eintritt zahlen und es werden auch Westernshows angeboten. Andere, schon sehr verfallene Filmüberbleibsel konnten wir über ein Flussbett und eine steile Piste sehr gut auch so erreichen. Das spannende daran ist, dass alle Häser lediglich aus wild zusammengenagelten Holzgerüsten gebaut sind und an die Fassaden und Wände ein wenig Putz rangeschmiert wurde. Nach ein paar Jahrzehnten sind die Gebäude größtenteils verfallen und nicht mehr betretbar. Aber der Galgen steht noch wie am ersten Tag ;-)
Nachdem wir einige Tage in der Wüste verbracht hatten, entschieden wir uns wieder etwas Richtung Nordosten nach Águilas zu fahren. Dort suchte jemand Hilfe beim Camperausbau und bot dafür einen Stellplatz, Wlan, und Mitbenützung von Küche und Bad ihrer Finca. Außerdem bot es uns die Möglichkeit ein paar Dinge an unserem Bus zu machen. Dazu gehört die Stabilisierung der Klappsitzbank, der Austausch der Solarpanels und die Reparatur des Wassertanks. Leider haben wir in der Wüste gemerkt, dass eines der Solarpanels vermutlich Silvester durch einen Feuerwerkskörper zerstört wurde und da die gleichen Panels nirgends mehr aufzutreiben sind, brauchen wir zwei neue.
Comments