Long time no see…wir waren leider etwas nachlässig mit dem Blog und unsere Pläne haben sich spontan auch etwas geändert. Daher war dann leider weniger Zeit Blogeinträge zu schreiben...
Nachdem wir von Sevilla Richtung Portugal aufgebrochen sind mussten wir noch einen kurzen Zwischenstopp in Spanien machen und übernachteten eine Nacht unweit des Doñana Nationalparks. Wir hatten eigentlich gehofft, einen schönen Platz zu finden in der Nähe des Meeres aber daraus wurde nichts. Auch in Matalascañas Trinkwasser aufzutreiben war schier unmöglich, denn alle Fontanas waren außer Betrieb. Auch die Stadt wirkte jetzt zur Nebensaison wie eine Geisterstadt. Wir hielten dann an einer nahegelegenen Tankstelle und durften dort unsere Wasservorräte auffüllen. Anschließend suchten wir uns im Wald ein mittelgemütliches Plätzchen und verbrachten die Nacht dort.
Hier fiel gleich wieder der ganze Müll auf, der gezielt im Wald abgeladen wird. Und dabei geht es ja nichtmal um Kühlschränke oder Farbdosen, sondern ganz normalen Hausmüll. Vollkommen unverständlich, wenn man bedenkt, dass es in Spanien gefühlt mehr Mülltonnen als Einwohner gibt – also es gibt wirklich in jedem Ort an jeder Ecke Mülltonnen für Kunststoff, Glas, Papier und Restmüll.
Am darauffolgenden Tag überquerten wir die Portugiesische Grenze und fuhren auf Geheiß vom berühmten Fred, DEM Schmuckmacher der Algarve, den wir in Tarifa getroffen hatten leicht ignorant an allen Schildern vorbei, die Touristen anweisen, herauszufahren und Wireless-Mautgerät zu kaufen. Bis jetzt hat sich keiner gemeldet, dass wir die Autobahnmaut nicht bezahlt hätten. Es ist aber auch etwas undurchsichtig in Portugal, denn es gibt auch Autobahnabschnitte, die klassisch mit Automaten und Bargeld/Karte zu bezahlen sind.
Unser erster Stopp war nahe Quarteira an der Algarve direkt am Strand unter Pinien. Ein Traumstellplatz, zum Wochenende wurde es zwar etwas voller (vor allem Sprinter Wohnmobile) aber trotzdem entspannt, da der Platz sehr weitläufig war. Das Wasser war mittlerweile warm genug um auch mal baden zu gehen, allerdings nur kurz 😉
Dort blieben wir ein paar Tage und lernten eine nette Berliner Familie kennen, mit denen wir die kommenden 2 Wochen weiterreisten.
Nachdem wir beschlossen haben weiter Richtung Westen zu fahren, hatten wir eigentlich vor an einen Strand nahe Vila do Bispo, der uns auch von Fred in Tarifa empfohlen wurde, zu fahren. Der Weg, den uns Google vorschlug (von Westen) war sehr abenteuerlich und die Wanderer machten große Augen als wir dort entlangfuhren. Luftlinie keine 500m vom Strand entfernt war dann leider Schluss. Der Weg wurde extrem steil und hatte sehr tiefe Wasserrinnen sodass wir uns (zumindest allein) nicht trauten dort herunter zu fahren. Also drehten wir um und versuchten von der anderen Seite (Nordosten), nur leider haben wir uns verfahren und die Kinder brauchten etwas zu Essen und mussten dann auch bald schlafen. Daher fuhren wir an einen anderen Platz, den uns ein Syncrofanatiker am Strand in Quarteira empfohlen hatte. Es war grandios, direkt über der Atlatikküste auf einem kleinen Plateau. Es war extrem windig aber in der Mitte des Plateaus, wo wir standen nahezu windstill.
Am nächsten Tag versuchten wir uns wieder mit den Berlinern zu treffen, die wir am Tag zuvor leider verfehlt hatten. Aber auch diesmal wollte es nicht so recht klappen und wir fanden einen an sich sehr schönen Platz in einer Bucht unten am Meer. Allerdings so windig, dass man es nicht wirklich genießen konnte. Am nächsten Tag trafen wir uns dann wieder mit den Berlinern etwas weiter nördlich in einem kleinen Pinienwald der herrlich windgeschützt war. Hier konnten die Kinder herrlich im Sand spielen, wir konnten wunderbar laufen gehen und über die Dünen zum Meer wandern.
Nach zwei entspannten Tagen trennten sich unsere Wege auch wieder. Wir wollten unbedingt noch Lissabon anschauen, dann nach Nazaré, in der Hoffnung, dass wir noch ein paar Monsterwellen zu Gesicht bekommen, und dann auf möglichst direktem Weg zu den Picos de Europa. Lissabon war sehr schön, wir fanden einen guten Parkplatz nahe des Hafens und fuhren mit der S-Bahn in die Innenstadt. Dort bewegten wir uns zu Fuß weiter und kehrten am Abend zum Bus zurück, um dann noch ein paar km zu fahren. Als wir dann genau zwei Tage nach den Berlinern in Nazaré ankamen war das Meer Spiegelglatt. Kein auch nur kleinstes Anzeichen von Wellen – etwas ernüchternd. Dafür fiel der Abschied umso leichter und wir fanden einen grandiosen Platz direkt hinter den Dünen ohne auch nur eine Menschenseele. Der Weg dorthin führte einige Kilometer über Pisten und das letzte Stück durch schön tiefen feinen Sand. Schön nach Deutscher Manier fuhr ich mit 3,6 Bar in den Reifen bis etwa 50 m vor unseren Nachtplatz. Ich war erstaunt, wie weit man doch mit dem Syncro kommt ohne irgendwelche Anpassungen (das war auch der Grund, warum ich nicht früher Luft abgelassen habe). Nachdem wir feststeckten buddelten wir die Räder etwas frei, ließen die Luft bis auf 1,3 Bar raus und fuhren problemlos weiter. Man hätte sich vermutlich das mit der Luft sparen können, hätte ich in dem Moment nicht vergessen, dass ich auch noch Differentialsperren habe – naja, hat ja gut geklappt.
Als wir am nächsten Tag über die Dünen stiegen und den Strand erblicken waren wir baff. Kilometerweit keine einzige Menschenseele, nur weißer Sandstrand und ein paar wenige Quadspuren. Aber Moment – da liegt doch etwas – natürlich, Plastik. Und zwar jede Menge. Auf den ersten Blick gar nicht zu sehen, vor allem aus der Ferne. Wenn man näher heran ging sah man die tausenden kleinen (und auch größeren) Plastikteilchen. Da waren wir ebenfalls baff. Und das meiste sicher nicht von Menschen an diesem Strand sondern aus dem Meer angespült. Darunter vor allem Lollistiele (ihr wisst welche ich meine, diese kleinen weißen, die in jedem Chupa Chups und anderen Lollis stecken) und alte Fischernetzreste. Wir holten zwei 120l Müllsäcke und begannen diese vor unserer Abfahrt noch zu füllen. Nach einer Stunde hatten wir beide Säcke etwa zur Hälfte voll, sie waren aber so schwer, dass wir es dabei beließen, wir hatten ja immerhin etwa 40m Strand gesäubert…
Anschließend gab es wieder einmal eine Nachtfahrt – vorher noch kurz aus dem Sand raus, an der nächsten Tankstelle die Reifen wieder auf Straßendruck pumpen und dann ab auf die Bahn. Wir kamen tatsächlich bis zu den Picos, wo wir die restlichen 3 Nachtstunden an einem See verbrachten und dann noch ein bisschen weiterfuhren. Wir wollten eigentlich eine Piste über einen Pass bis zu einer Seilbahnstation fahren aber leider versperrte uns der Schnee den Weg, sodass wir außen herumfahren mussten (2h längere Fahrt). Am nächsten Tag trafen wir, nach einem grandiosen Track über einen Pass, vor allem zur Freude der beiden Mädchen auch die Berliner wieder und verbrachten noch ein paar Tage gemeinsam im Norden Spaniens.
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