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Franz

Südnorwegen

Aktualisiert: 16. Aug. 2022


Zwischen Rjukan und Hardangervidda

Am Strandevatnet hatten wir wunderschöne Tage. Das Wetter war richtig gut und unser Platz fast direkt am See einfach fantastisch. Nun ging es weiter. Im Winter 2018 war ich zum Eisklettern in Rjukan – quasi das Eisklettereldorado in Europa mit Eis zwischen Oktober und April – und da es sozusagen auf unserem Weg lag wollte ich doch gern mal schauen, wie es im Sommer dort aussieht. Im Reiseführer fand sich lustigerweise kein einziges Wort übers Eisklettern. Wir fuhren entlang des Lågen das Tal immer weiter hinauf und überquerten auf einer der vielen perfekten Schotterstraßen den Rücken zum Tinnsjå nahe des Skirvedalen, eine wunderschöne Hochebene namens Vegglifjell. Entlang des Tinnsjå fuhren wir nach Rjukan und was soll ich sagen – im Sommer nicht besonders spektakulär und auch nahezu keine Wasserfälle sichtbar (bis auf den Rjukanfossen).


Wir machten nahe des Vemork Kraftwerkes halt und genossen zwei weitere wunderschöne sonnige Tage bevor es weiter Richtung Westen ging. Einen kurzen Zwischenstopp machten wir sehr einsam an einem wunderschönen Stausee kurz vor der Hardangervidda. Auch hier hatten wir noch schönes aber schon kühles Wetter. Später, in der Hardangervidda, lag dann doch noch einiger Schnee und vor allem Luisa war ganz erpicht darauf in den Schnee zu gehen und ihn anzufassen. Schnee hatten wir diesen Winter ja auch sozusagen weiträumig umfahren 😉 Das Wetter in der Hardangervidda war, sagen wir mal, ortsgemäß. Es war kühl, windig, leichter Regen und vollkommen bedeckt. Wir hielten uns nicht lange auf und fuhren weiter in Richtung Fjorde. Dort war das Wetter zwar nicht besser aber es war etwas wärmer (hofften wir zumindest).


Auf dem Weg von der Hochebene hinunter konnten wir unzählige Wasserfälle bestaunen, die es vermutlich primär aufgrund des mittlerweile richtig schlechten Wetters gab. Einerseits war es sehr schön, die Natur so zu sehen aber andererseits in unserem Bus zu viert nicht so eine schöne Vorstellung, dass es die ganze Zeit regnet – aber das hatten wir ja so gewollt, sonst wären wir nicht nach Skandinavien aufgebrochen. Als wir dann schließlich in Odda, am letzten Zipfel des Eidfjords – oder auch Kirschbaumfjord – angekommen waren, entschieden wir uns für eine Nacht auf einem nahe gelegenen Campingplatz zu übernachten, da wir auch langsam wieder einmal Wäsche waschen mussten.


Unser weiterer Weg führte uns den Hardangerfjord entlang immer weiter Richtung Westen, bis wir schließlich auf Tysnes ankamen. Auf Tysnes, einer etwas größeren Insel schon in Meeresnähe war ich als Kind mit meinen Eltern und Schwestern einmal in einem kleinen, einfachen Ferienhäuschen. Auch dieses Mal war die Insel nicht minder schön, als ich sie in Erinnerung hatte. Hier hielt ich das erste Mal ernsthaft die Angel ins Wasser – natürlich mit Luisas Unterstützung – und siehe da: ein paar kleine Dorsche, ein größerer Dorsch und eine Makrele. Die kleinen warfen wir wieder hinein und Dorsch und Makrele wurden schnell in die Kühlbox gesteckt um sie bei der nächsten Gelegenheit zu verspeisen.


Nach der erfolgreichen Fischerei nahem wir die Fähre am gleichen Kai nach Halhjem, von wo aus wir noch eine knappe Stunde weiter Richtung Bergen fuhren um am nächsten Morgen etwas früher als sonst zu starten. Von hier aus waren es nur noch 25 Minuten bis in die Innenstadt. Wie auch schon zuvor in Oslo suchten wir im Vorfeld sehr viel nach Parkmöglichkeiten. Aber es war nicht ganz einfach etwas zu finden, was höher als 2 m war. Schlussendlich setzte ich Juliane und die Kinder in der Stadt ab und parkte Zacharias etwas auswärts für lediglich 130 NOK (etwa 13€). Dann lief ich in die Stadt und wir schlenderten zuerst noch über den Fischmarkt und am Hafen entlang und nahmen anschließend die Standseilbahn auf den Fløyen. Von dort hat man einen wunderbaren Blick über Bergen, es gibt einen sehr großen Spielplatz für Luisa und Jonathan und jede Menge weitere Touristen.


Nach einem etwas verspäteten Mittag und unglaublich vielen Rutschen und Klettergerüsten wanderten wir zurück in die Stadt. Der Weg ist sehr leicht und geht stetig bergab. Etwa ¾ des Weges saß Luisa auf meinen Schultern, so wurden diese auch nicht kalt, wenn wir im Schatten des Waldes waren. Wie schon in anderen Städten fuhren wir anschließend noch ein paar Kilometer weiter und suchten uns ein neues Plätzchen für die Nacht bei Odnåstjørna, etwas nördlich von Bergen.



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