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Franz

Weiter in den Norden


Mitternachtssonne auf den Lofoten

Bisher waren wir schon ganz schön weit gekommen auf unserer kleinen Familienexkursion und selbst unser über 30 Jahre altes Gefährt hatte uns quasi nicht im Stich gelassen. Nachdem wir an unserem Übernachtungsplatz bei Børsa direkt im Fjord noch einen Seelachs und einen Dorsch gefangen haben ging unsere Reise weiter Richtung Östersund. Die Idee war, nicht die gesamte Strecke in Norwegen über die superkurvigen kleinen Straßen zu bewältigen. Außerdem ist auch Schweden wunderschön und die Chance Elche zu sehen wesentlich höher als im Fjordland.


Wir fuhren also zuerst nach Järpen, denn dort ist der Hauptsitz von Lundhags, eines wie ich finde nahezu kompromisslosen Outdoor Bekleidungsherstellers, der selbstverständlich auch einen Fabrik Outlet hat. Auf dem Weg wollten wir noch einen Nachtstopp einlegen und fanden einen wunderschönen Platz direkt neben einem Fluss. Als ich die Tür öffnete um ihn genauer in Augenschein zu nehmen wurde ich umgehend von unzähligen blutrünstigen kleinen Bestien in Empfang genommen. Sie waren sozusagen schon eher dort und beanspruchten den Platz für sich bzw. nur gegen Abgabe einer kleinen Blutspende. Wir fuhren ziemlich schnell weiter und entschieden uns dann für einen Campingplatz. Hier gab es zwar auch Mücken aber weitaus weniger als am Fluss. Die Kinder konnten noch auf dem Spielplatz spielen und ich bereitete die beiden Fische zum Abendessen zu.


Am nächsten Tag fuhren wir nach Järpen, ich fand tatsächlich eine Hose, die mir gefiel und einen neuen Windschutz für den Kocher. Der alte hatte seinen Dienst schon 30 Jahre lang getan und drohte bald an Altersschwäche dahin zu scheiden. Anschließend fuhren wir weiter nach Östersund. Einerseits liegt es auf der Strecke und andererseits wollten wir noch waschen und den Fabrikverkauf von einem weiteren schwedischen Hersteller besuchen – Woolpower. Auch diese Sachen liebe ich sehr, konnte sie mir allerdings nur leisten, wenn sie im Supersale waren (kam leider selten vor).


Nach dem Massaker, dem wir am Abend zuvor am Fluss beinahe zum Opfer gefallen wären fällten wir eine weitere Entscheidung: die Strecke durch Schweden wieder einmal nachts zu fahren. Und in der Tat, wir sahen Elche, Hasen, Füchse und Rentiere und überquerten dann gegen 5 Uhr morgens den Polarkreis. Es war wie schon früher wunderschön allein durch die Wälder zu fahren und traumhafte Stimmungen zu erleben. Halb 7 erreichten wir einen wunderschönen Platz am Misværfjord. Diesen mussten wir uns zwar mit ein paar anderen Campern teilen aber das war nicht weiter schlimm. Die folgenden zwei Tage hatten wir knapp 30°C und Sonne. Das war sehr entspannend.


Nachdem wir uns von der Nachtfahrt erholt hatten ging es nach Bodø, von wo aus wir mit der Fähre nach Moskenes im Süden der Lofoten fuhren. Die Überfahrt dauerte 4 Stunden und war sehr ruhig. Am Abend kamen wir an, machten noch einen kurzen Abstecher nach Å und suchten uns dann einen wunderschönen asphaltierten Rastplatz direkt neben der Hauptstraße. Wir erkannten sehr schnell, dass es extrem schwierig ist, auf den Lofoten gute Stellplätze zu finden, geschweige denn dort dann auch noch allein zu sein.


Doch das trat zum Glück ein wenig in den Hintergrund, denn die Natur überschattete nahezu alles bisher Gesehene. Fast schon blendeten uns die grünen Wiesen, die bis an die steilen Felswände führten sofern sie nicht direkt aus dem Meer herausragten. Dazwischen wunderschöne Buchten und karibische Strände, mit denen man trotz Reiseführer nicht gerechnet hätte. Einen durfte ich mit einem kurzen Traillauf nach Kvalvika erleben. Der Anblick war wirklich atemberaubend und der Lauf unglaublich schön. In einer Stunde war ich wieder zurück am Bus und das ohne Stress.


Nach wenigen Tagen ließen wir den südlichen Teil hinter uns und fuhren langsam Richtung Nordosten. Das Wetter war wie bei uns im April und bot daher ebenfalls traumhafte Augenblicke. Leider wurden wir alle am Ende unserer kleinen Lofotenrunde der Reihe nach krank, hatten aber das Glück, dass wir uns an den schönsten Plätzen am Meer auskurieren konnten. Jetzt hieß es von den Lofoten Abschied nehmen und das nächste Naturwunder erleben…



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