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  • Franz

Willkommen Baltikum

Aktualisiert: 19. Sept. 2022


Tallinn

Wir kamen am späten Nachmittag in Tallinn mit der Fähre an und hatten uns entschieden, noch kurz durch die Altstadt zu schlendern. Einen genauen Plan hatten wir vorher nicht also fuhren wir so weit es ging mit Zacharias in die Stadt hinein. Am Beginn der Fußgängerzone gab es nicht ganz klare Schilder, die theoretisch das Parken zur aktuellen Zeit erlaubten, allerdings konnte uns nicht einmal der Taxifahrer sagen ob man jetzt wirklich kostenfrei parken konnte. Schlussendlich parkten wir vor dem «Museum of banned books» in einer Seitenstraße. Die Vorbeilaufenden Leute schauten zwar etwas komisch aber das waren wir ja gewohnt. 


Wir gingen das Risiko eines Strafzettels ein und gingen die Fußgängerzone entlang durch die wunderschöne Altstadt Tallinns. Natürlich ist es auch hier touristisch erschlossen, hat jedoch viel Charme und teilweise sehr authentische Restaurants, Cafés und Bars. Nach etwa 2 Stunden und mittlerweile sehr müden Kindern waren wir fast wieder beim Bus, als wir Menschen mit Pizzen in Kartons sahen und fragten direkt wo man diese bekäme. Und es war ein Volltreffer – so gute Pizza hatten wir schon lange nicht mehr. Wir verspeisten die zwei Pizzen noch am Bus und fuhren anschließend Richtung Westen aus Tallinn heraus zu einem Grillplatz im Wald direkt an der Ostsee. 


Als wir ankamen war es mittlerweile dunkel und da wir das nicht mehr gewohnt waren fuhren wir an einem Samstagabend mit Fernlicht (zum Glück nicht mit Lightbar) auf den Grillplatz zu. Wir merkten schnell, dass hier einige andere Leute das Wochenende genossen, schalteten das Licht aus und rollten auf den nächstmöglichen geraden Platz. Am folgenden Morgen sahen wir wie wunderschön dieser war. Es handelte sich um einen offiziellen Grillplatz der Forstbehörde RMK, die eine Vielzahl dieser Plätze im ganzen Land unterhält. In der Regel gibt es eine Toilette, eine oder mehrere Grillstellen, überdachte Bänke und Feuerholz. Die Plätze sind, wie wir feststellten, an Wochenenden stark frequentiert, vor allem, wenn es eines der letzten warmen Wochenenden im Jahr ist.


Da es uns so gut gefiel blieben wir gleich ein paar Tage, genau so lange, wie unsere Vorräte reichten. In der Regel sind wir durch unseren Trinkwasservorrat beschränkt, denn etwa 45l im Unterflurtank und nochmal 10l im Kanister auf dem Heckträger ist nicht all zu viel für 4 Personen. Anschließend entschieden wir uns auf einen Campingplatz zu fahren um mal wieder zu waschen und zu duschen. Herkömmliche Campingplätze sind aufgrund der RMK Plätze eher Mangelware, denn auf den RMK Plätzen ist das Zelten bzw. Übernachten im Bus erlaubt. Kurz bevor wir am Zeltplatz waren schrie die Tankanzeige nach einem Refill. Überraschenderweise fanden wir an einem kleinen Tankautomat tatsächlich 95E0 Super Benzin. Zacharias ging natürlich ab wie Schmitts Katze 😉


Auf dem Zeltplatz angekommen bekamen wir den quasi letzten freien Platz. Es ist ein wunderschönes Areal mit ein paar Holzhütten, von denen einige noch im Bau sind, und viel Wiese und Natur die zum Wohlfühlen einlädt. Um dem keinen Abbruch zu tun kümmert sich Michael hervorragend um seine Gäste und schaut, dass auch die Camper nicht zu nah beieinanderstehen und jeder seine Ruhe hat. Michael betreibt die gesamte Anlage allein und baut auch die Hütten alle allein. Eigentlich wollten wir auch hier nur eine Nacht bleiben, doch da es uns erstens so gut gefiel und Michael noch ein wenig Hilfe gebrauchen konnte verlängerte sich unser Aufenthalt. 


Am folgenden Tag half ich ihm noch das Laminat in einer der Hütten zu verlegen, denn diese sollte am Abend vermietet werden. Außerdem bot er mir an, am nächsten Tag das Gartenhäuschen einer Kundin für ein paar Taler zu streichen. Das war eine willkommene Abwechslung und auch mal gut für die Reisekasse. Schlussendlich nahm die Streicherei zwei Tage in Anspruch, weshalb wir noch einen Tag länger bleiben. Außerdem kennt Michael natürlich alle seine Nachbarn und zufällig kann man bei einem benachbarten Bauern auch reiten. Ich glaube ich habe Luisa selten so glücklich gesehen, wie an dem Nachmittag, als sie das erste Mal auf einem Pony saß und etwa eine Dreiviertelstunde reiten durfte. Um die ganze Sache abzurunden hält der Bauer auch auf seinen riesigen Weiden einige Black Angus Rinder, deren Fleisch wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten – wir hatten schließlich ein geringfügiges Defizit nachdem wir in Skandinavien quasi kein Biofleisch finden konnten. 


Am zweiten Tag in Michaels Wohlfühloase kam noch eine vierköpfige Familie aus Nordbayern mit einem Lada Niva und Dachzelt an, mit denen wir uns sehr gut verstanden. Luisa und Jonathan hatten wieder Spielkameraden und wir schmiedeten Pläne, wo wir denn schön etwas offroad fahren konnten. Bisher hatten wir das zurückgestellt, da es erstens schwierig ist einen sinnvollen fahrbaren Track zu finden und zweitens das Risiko stecken zu bleiben und nicht weiter zu kommen alleine wesentlich höher ist als mit zwei Fahrzeugen. 


Nach 4 Tagen entschieden wir uns Michael wieder in Ruhe arbeiten zu lassen und starteten gemeinsam direkt auf den nahe vorbeiführenden TET, Trans Euro Trail. Der TET ist ein Trail durch ganz Europa, der eigentlich von/für Enduro Motorradfahrer gedacht ist, und sich so viel es geht abseits des Asphalts befindet. Das sind in der Regel Forst und Waldwege und diese sind meist auch mit dem Auto befahrbar ohne dass man die Natur zerstört. Doch dazu mehr im nächsten Bolgeintrag 😉



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